Änderungen von B1 zu B1NEU
| Ursprüngliche Version: | B1 (Version 1) |
|---|---|
| Status: | Modifiziert |
| Eingereicht: | 31.08.2024, 12:08 |
| Neue Version: | B1NEU (Version 2) |
|---|---|
| Status: | Überweisung (an den Landesausschuss (aus Zeitgründen nicht behandelt) |
| Eingereicht: | 28.09.2024, 12:19 |
Titel
sprache2 = programmiersprache xor fremdsprache, sprache3 = programmiersprache xor fremdsprache
Zu:
Programmiersprachen als integraler Bestandteil eines modernen Unterrichts
Einleitung und ggf. Weiterleitung
Antragstext
Von Zeile 1 bis 7:
Während es im Jahr 1500 vielleicht hilfreich war, Sprachen wie Latein oder Altgriechisch zu sprechen, dienen diese Sprachen heute nur noch Medizinstudierenden, um sich die Namen von Knochen und Muskeln besser merken zu können. Auch moderne Fremdsprachen wie Spanisch oder Französisch, die von vielen Schüler:innen auch nach sieben Jahren Lernen kaum alltagstauglich beherrscht werden, haben durch die weite Verbreitung des Englischen und gut funktionierenden Übersetzungs-Apps an Bedeutung verloren.In einer zunehmend digitalisierten Welt ist der Umgang mit Software und das Verständnis von Programmiersprachen von entscheidender Bedeutung. Während es im Jahr 1500 hilfreich sein konnte, Sprachen wie Latein oder Altgriechisch zu beherrschen, hat sich der Fokus heute stark verschoben. Programmiersprachen sind die "Sprachen" des Informationszeitalters – sie eröffnen den Zugang zu Software, die unseren Alltag bestimmt und beeinflusst.
Moderne Fremdsprachen wie Spanisch oder Französisch haben durch die weite Verbreitung des Englischen sowie durch den Einsatz von Übersetzungs-Apps an Bedeutung verloren. Dennoch ist es wichtig, dass kulturelle Sprachen nicht vernachlässigt werden, da sie weiterhin einen wesentlichen Teil der menschlichen Verständigung und Kultur ausmachen.
Gleichzeitig ist es unerlässlich, dass Programmiersprachen als Teil eines umfassenden Schulunterrichts ihren Platz im Bildungssystem finden. Der Umgang mit Software, das Verständnis ihrer Funktionsweise und die Fähigkeit, Programme selbst zu entwickeln, sind grundlegende Fähigkeiten, die jede*r Schüler*innen im 21. Jahrhundert besitzen sollte. Programmiersprachen besitzen – ähnlich wie natürliche Sprachen – eine eigene Semantik und Syntax, die erlernt werden muss. Dieses Wissen ermöglicht nicht nur die aktive Teilnahme am digitalen Wandel, sondern auch die Unabhängigkeit von großen Technologieunternehmen und fördert die Mitarbeit an gemeinschaftlichen OpenSource-Projekten, von denen alle profitieren.
Programmiersprachen als Kernbestandteil des Schulunterrichts
Nach Zeile 19 einfügen:
Wir fordern, dass Programmiersprachen ein zentraler Bestandteil eines reformierten Unterrichts an sächsischen Schulen werden. Dieser soll systematisch und flächendeckend eingeführt werden, um allen Schüler:innen die Möglichkeit zu bieten, den Umgang mit Programmiersprachen zu erlernen.Dafür soll das Fach „Künstliche und Formale Sprachen für Programmierung“ als Wahlpflichtmodul angeboten werden.Der Informatikunterricht wird durch die zunehmende Digitalisierung in den nächsten Jahren weitere wichtige Inhalte wie Künstliche Intelligenz beinhalten müssen, sodass eine angemessene Unterrichtung in Programmierung für interessierte Schüler:innen zu kurz kommen würde. Ein zusätzliches Angebot ist daher der einzig machbare Weg. Da Schüler:innen jedoch schon heute unter einem zu hohen Lernpensum leiden, möchten wir das Fach als Wahlpflichtmodul anbieten. Dies kann als Alternative zu anderen Wahlpflichtfächern geschehen, oder aber in einem zukünftigen modularisierten Schulsystem als eigenes Modul.
Ziel ist es, allen Schüler*innen unabhängig von ihrem sozialen oder finanziellen Hintergrund den Zugang zu dieser Schlüsselkompetenz zu ermöglichen.
Technische Ausstattung und finanzielle Unterstützung
Um diesen Anspruch zu verwirklichen, müssen alle Schulen mit der notwendigen technischen Ausstattung versorgt werden. Wir fordern daher:
- Der Freistaat Sachsen stellt die erforderliche technische Ausrüstung zur Verfügung, darunter Computer, Tablets und sonstige Geräte, die für den Informatikunterricht notwendig sind.
- Die Finanzierung der technischen Geräte muss durch das Kultusministerium gewährleistet werden. Dies umfasst sowohl die Bereitstellung von Hardware als auch die regelmäßige Wartung und den technischen Support.
- Schulen werden finanziell und personell unterstützt, um sicherzustellen, dass ausreichend qualifizierte Lehrkräfte zur Verfügung stehen, die den Informatikunterricht fachgerecht durchführen können.
- Regelmäßige Fortbildungen für Lehrkräfte im Bereich der Programmiersprachen und Informatik sollen angeboten werden, um einen zeitgemäßen und qualitativ hochwertigen Unterricht sicherzustellen.
Förderung des Verständnisses für die digitale Welt
Nach Zeile 28 einfügen:
Programmiersprachen zu beherrschen bedeutet, das Produktionsmittel des Informationszeitalters zu verstehen und selbstbestimmt einsetzen zu können. Durch das Erlernen von Programmiersprachen können Schüler aktiv an der digitalen Welt teilhaben, Abhängigkeiten von großen Konzernen überwinden und gemeinsam an digitalen Projekten arbeiten, die der Allgemeinheit zugutekommen.
Fazit
Nach Zeile 37 einfügen:
Programmiersprachen sollten keine kulturellen Sprachen ersetzen, sondern als Ergänzung zu einem umfassenden Bildungsangebot betrachtet werden. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil eines modernen Schulsystems im digitalen Zeitalter. Daher fordern wir eine Reform des Schulunterrichts, in dem Programmiersprachen einen festen Platz haben, sowie die Bereitstellung und Finanzierung der notwendigen technischen Ausstattung durch das Kultusministerium. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Schüler*innen die Fähigkeiten erwerben, die sie für die Zukunft benötigen.
