| Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz der Jusos Sachsen 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 8.M Migration, Integration, Asyl- & Geflüchtetenpolitik |
| Antragsteller*in: | JUSOS Zwickau (dort beschlossen am: 09.03.2025) |
| Status: | Abgelehnt (Abgelehnt) |
| Eingereicht: | 29.03.2025, 15:12 |
M3: Vereinfachte Praktikumsplätze für Minderjährige Geflüchtete
Einleitung und ggf. Weiterleitung
Die LDK möge beschließen und an den SPD-Landesparteitag weiterleiten:
Antragstext
Allein im Jahr 2024 wurden 13.340 Asylanträge von geflüchteten Minderjährigen
gestellt. Hinter dieser Zahl stehen Kinder und Jugendliche, die oft traumatische
Erfahrungen hinter sich haben. Sie kommen verletzt, verängstigt und ohne
Perspektive nach Deutschland, in der Hoffnung auf Sicherheit und eine bessere
Zukunft. Doch ihr schwerer Weg endet hier nicht. Statt Schutz und Geborgenheit
zu finden, stoßen viele auf neue Herausforderungen: In den Unterkünften werden
sie von Gleichaltrigen gemobbt, weil sie keine Eltern haben, und in den Schulen
sind sie Anfeindungen und Ausgrenzung durch rassistische Mitschüler ausgesetzt.
Statt eine Debatte über stigmatisierende Abschiebungen zu führen, sollten wir
uns darauf konzentrieren, wie wir diesen Kindern eine echte Chance auf
Integration bieten können. Es geht nicht nur darum, ihnen ein Dach über dem Kopf
zu geben, sondern ihnen eine Perspektive für die Zukunft zu ermöglichen. Jeder
in Deutschland sollte sich bewusst machen, welchen Beitrag er leisten kann, um
Integration zu erleichtern und die Entstehung isolierter Parallelgesellschaften
zu verhindern. Denn eine funktionierende Gesellschaft basiert auf Zusammenhalt,
und dieser beginnt bei den Schwächsten.
Ein zentraler Bestandteil der deutschen Gesellschaft ist die Arbeit. Sie ist
weit mehr als nur eine Einkommensquelle, sie strukturiert unseren Alltag, gibt
uns Identität und schafft soziale Bindungen. Wir verbringen im Schnitt acht
Stunden am Tag, 40 Stunden pro Woche und rund 50 Jahre unseres Lebens damit. Am
Arbeitsplatz entstehen lebenslange Freundschaften, wertvolle Netzwerke und für
manche sogar die große Liebe. Arbeit ist also nicht nur wirtschaftlich
bedeutend, sondern auch ein essenzieller Teil des sozialen Lebens.
Doch für geflüchtete Minderjährige ist der Weg dorthin besonders steinig. Bevor
sie überhaupt an eine berufliche Zukunft denken können, stehen sie vor
zahlreichen Hürden: Sie müssen eine Aufenthaltserlaubnis erhalten, eine völlig
neue Sprache lernen und ihre Bildungsabschlüsse anerkennen lassen, falls sie
überhaupt die Möglichkeit hatten, eine Schule in ihrem Herkunftsland zu
besuchen. In vielen Fällen müssen sie ihre Schulbildung in Deutschland von Grund
auf nachholen, oft unter schwierigen Bedingungen. Während deutsche Kinder in
einem stabilen Umfeld aufwachsen, sehen sich geflüchtete Jugendliche häufig mit
Unsicherheit, Bürokratie und gesellschaftlicher Ablehnung konfrontiert.
Integration ist keine einseitige Aufgabe, sie kann nur gelingen, wenn wir als
Gesellschaft gemeinsam daran arbeiten. Bildung, soziale Teilhabe und berufliche
Perspektiven sind der Schlüssel, um diesen jungen Menschen eine echte Zukunft zu
ermöglichen. Statt ihnen Steine in den Weg zu legen, sollten wir Brücken bauen.
Wir fordern daher die Vereinfachung der Bewerbungsbedingungen für minderjährige
Geflüchtete sowie die Vergabe von Praktikumsplätzen bereits mit
Deutschkenntnissen auf B1-Niveau und einer Aufenthaltserlaubnis. Zudem sollte
berücksichtigt werden, dass Zeugnisse und andere Abschlüsse möglicherweise noch
nachgewiesen werden müssen.
Änderungsanträge
- Ä1 (Jusos Zwickau (dort beschlossen am: 12.04.2025), Eingereicht)
