| Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz der Jusos Sachsen 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 5.1.1. Nachwahl der/des Landesvorsitzenden |
| Antragsteller*in: | Mats Rudolph |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 28.02.2025, 11:21 |
V1: Mats Rudolph
Selbstvorstellung
Liebe Genoss*innen,
ich bin Mats und ich kandidiere als Landesvorsitzender der Jusos Sachsen.
Seit einem halben Jahr bin ich stellvertretender Landesvorsitzender und habe in dieser Zeit gemeinsam mit euch wichtige Kämpfe geführt. Jetzt will ich den nächsten Schritt gehen, um gemeinsam mit euch linke Mehrheiten in dieser Partei und in diesem Land zu erkämpfen.
Dafür zähle ich auf eure Unterstützung!
Wir brauchen einen Strategiewechsel
Ich kandidiere, weil ich glaube, dass eine andere, eine demokratisch-sozialistische Politik möglich ist. Soziale Politik für die Vielen ist so nötig wie lange nicht: Mieten explodieren, Löhne stagnieren und finanzielle Hilfen wurden von der Inflation aufgefressen oder fallen dem Sparkurs zum Opfer. Es scheint, als wäre das schöne und gute Leben für alle noch ein Stückchen weiter in die Ferne gerückt. Es scheint schwer, wie lange nicht mehr, linke Inhalte und Personen nach vorne zu bringen. In der Gesellschaft und unserer Partei. Das nehme ich nicht hin.
Auf unserer vergangenen Landesdelegiertenkonferenz haben wir beschlossen, einen Strategiekongress auszurichten. Ich bin fest überzeugt, eine Debatte über unsere Ziele und wie wir sie erreichen wollen, ist durch die Bundestagswahl nur noch relevanter geworden. Denn sie hat gezeigt: Die SPD erreicht die Menschen, für die sie Politik machen will, zunehmend nicht mehr. Das ist fatal für diese Partei, aber auch für unsere Gesellschaft als Ganzes.
Ich will, dass wir bis zum Strategiekongress im September an 10.000 Haustüren klingeln. Wir müssen raus zu den Menschen und viele ehrliche Gespräche führen. Direkte Aktionen vor Ort in allen Unterbezirken und Kreisverbänden sollen den Kongress vorbereiten, damit wir dort keine Luftschlösser bauen, sondern ernsthaft über unsere Strategie als Jusos Sachsen sprechen.
Erst recht! – Gegen den Rechtsruck
Nicht erst seit dem 23. Februar wissen wir: Rückt die SPD nach rechts, verliert sie. Statt einer Politik der konsequenten sozialen Gerechtigkeit hat sich die Partei auf Law-and- Order-Rhetorik á la ‘CDU light’ gesetzt – und damit die öffentliche Debatte mit nach rechts verschoben. Das ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch strategisch dumm. Unser Auftrag ist klar: Wir müssen konsequent für eine soziale Politik kämpfen, die echte Lösungen bietet, anstatt sich in den Nebelkerzen von CDU und AfD zu verlieren.
Wir Jusos Sachsen sind ein Bollwerk gegen Rechts. Die Angriffe auf die Zivilgesellschaft von rechts – ob im Bundestag oder auf der Straße – nehmen weiter zu. Ich will, dass wir uns dem weiterhin entschlossen entgegenstellen: solidarisch mit allen, die für eine offene und gerechte Gesellschaft kämpfen. Ob auf der Straße in Blockaden, auf Social Media oder in der direkten politischen Arbeit – siamo tutti antifascisti!
Dazu gehört auch, dass wir unsere Verbündeten in den Gewerkschaften, den antifaschistischen Netzwerken, den sozialen Bewegungen und anderen progressiven Organisationen noch stärker unterstützen. Denn die CDU hat nach der Wahl direkt diese zivilgesellschaftlichen Akteur*innen ins Visier genommen. Das dürfen wir nicht zulassen! Sie sind unsere wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen den Faschismus. Unsere Antwort auf den Rechtsruck darf keine defensive sein – wir müssen lauter, mutiger und entschlossener für eine solidarische Gesellschaft kämpfen.
Wohnen bleibt soziale Frage
Die Wohnungskrise wird nicht weniger dringend – sie wird schlimmer. Mieten steigen, während Löhne stagnieren. Besonders in Sachsen, wo überproportional viele Menschen zur Miete wohnen, ist das ein riesiges Problem. Die CDU verfolgt eine Politik der Konzerninteressen, während wir uns für eine radikale Wende in der Wohnungspolitik einsetzen müssen: für einen Mietendeckel, mehr sozialen Wohnungsbau und endlich eine demokratische Kontrolle über den Wohnungsmarkt. Wohnraum darf kein Spekulationsobjekt sein – er muss Grundrecht werden.
Die riesigen wohnungspolitischen Herausforderungen sind – entgegen mancher Annahmen – nicht auf die Großstädte beschränkt. Sanierungsstau, Leerstand und Rückbau zehren an den sächsischen Kommunen. Ich will, dass wir Jusos in ganz Sachsen in diesem Kampf eine treibende Kraft sind.
Dazu gehört auch, dass wir uns aktiv in den konkreten wohnungspolitischen Auseinandersetzungen in Sachsen engagieren. Ob es um Mieter*innen-Proteste oder parteipolitische Initiativen geht – wir müssen sichtbarer werden. Ich werde mich dafür einsetzen, dass unser Landesverband nicht nur Forderungen stellt, sondern auch direkt mit den Mieter*innen und Betroffenen kämpft.
Freundschaft! – Unser Verband
Die Jusos sind mein politisches Zuhause. Unsere Freundschaft bedeutet mir sehr viel. Ich weiß, dass viele von euch gerade mit der Partei hadern. Ich bin fest überzeugt, nicht ihr müsst euch anpassen, sondern die SPD muss sich ändern. Dafür bin ich bereit zu kämpfen. Das beginnt in diesem Verband. Jede*r soll sich wohl fühlen und gern für einen demokratischen Sozialismus in der SPD kämpfen. Das ist mein Ziel.
In der innerverbandlichen Arbeit möchte ich im kommenden Jahr der Fokus verstärkt auf Vernetzung und Austausch legen. Als emanzipatorischer Verband will ich gemeinsam mit euch Räume für gegenseitige Unterstützung und Empowerment für FINTA*, queere Menschen und BIPoCs etablieren. Wie genau diese Netzwerke gestaltet werden, soll in enger Abstimmung mit den jeweiligen Gruppen und Bedürfnissen erarbeitet werden.
Darüber hinaus möchte ich das Gemeinschaftsgefühl im Verband weiter stärken. Die Corona-Zeit hat uns gezeigt, wie wichtig persönliche Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse für unsere politische Arbeit sind. Politische Kämpfe führen wir am besten, wenn wir als starke Gemeinschaft zusammenstehen. Lasst uns deshalb verstärkt auf Socializing-Formate setzen.
Zu mir:
Ich bin Mats, 22 Jahre alt und studiere Jura im fünften Semester an der Universität Leipzig. Ich bin in Rostock aufgewachsen und 2020 nach Leipzig gezogen. Über die Juso-Hochschulgruppe Leipzig bin ich zu den Jusos gekommen. Die vergangenen zwei Jahre war ich Vorsitzender der Jusos Leipzig, zuletzt in einer Doppelspitze mit Hannah.
Ich bin Mitglied der SPD, bei DL21, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und bei der SJD - Die Falken.
Wenn ihr Fragen zu meiner Kandidatur habt, dann meldet euch bei mir: mats.rudolph@jusossachsen.de. Ihr findet mich auf Instagram unter mats_rudolph.
Freundschaft!
- Alter:
- 23
- Geschlecht:
- männlich
- Tätigkeit:
- Student
